ISG Provider Lens™ Multi Public Cloud Services - FinOps Services and Cloud Optimization - Switzerland 2024 (German)

Die Cloud-Technologie hat sich in der Schweiz endgültig durchgesetzt

Die Cloud-Technologie wird in der Schweiz immer häufiger genutzt, was zu mehr Innovationen und zufriedeneren Kunden führt. Unternehmen investieren viel Geld in den Wechsel auf eine Public-Cloud-Infrastruktur, um mit dem steigenden Bedarf an leistungsstarken Lösungen für Geschäftsprozesse Schritt halten zu können. Die fortschreitende Digitalisierung und der Bedarf an modernen Computing-Lösungen treiben die Nachfrage nach Cloud Computing voran. Unternehmen möchten veraltete Software aktualisieren, um sie an die Anforderungen von heute anzupassen. KIund ML-Technologien sind besonders gefragt und erfordern robuste Rechenressourcen. Multicloud-Computing bietet skalierbare Ressourcen ohne hohe Vorabinvestitionen und ist daher in der digitalen Landschaft von entscheidender Bedeutung.

Die hohe Flexibilität und Skalierbarkeit der Multicloud-Computing-Lösungen ermöglichen es Unternehmen, ihre Ressourcen nach Bedarf anzupassen und gleichzeitig Kosten zu sparen. Durch die Kombination verschiedener Cloud-Anbieter können Unternehmen von den Stärken jedes Anbieters profitieren und gleichzeitig Ausfälle minimieren.  Dieser Ansatz gewinnt zunehmend an Beliebtheit, da er eine höhere Ausfallsicherheit und Flexibilität bietet. Zudem ermöglicht die Multicloud-Strategie es Unternehmen, sich an sich ändernde Marktbedingungen und Anforderungen anzupassen, ohne an eine einzige Plattform gebunden zu sein. Unternehmen können somit agiler agieren und Innovationen schneller umsetzen.

Die Studie belegt die wachsende Bedeutung von Multicloud-Umgebungen in der IT. Ein Drittel der Unternehmen nutzt mindestens eine Public Cloud; andere haben mehrere Cloud-Anbieter im Einsatz. Die Komplexität dieser Strukturen führt dazu, dass viele Firmen externe Dienstleister zur Verwaltung ihrer Cloud-Infrastruktur in Anspruch nehmen.
Aufgrund des Mangels an qualifiziertem Personal ist es schwierig, Ressourcen für diese Herausforderungen zu finden. Fachkräfte mit Erfahrung in verschiedenen Cloud-Umgebungen, die Unternehmen effektive Hybrid-Cloud-Lösungen bereitstellen können, sind daher sehr gefragt. Zertifizierungen helfen dabei, die Anpassungsfähigkeit und Zukunftssicherheit für Projekte mit mehreren Clouds sicherzustellen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Sicherheit der Daten in Multicloud-Umgebungen.  Durch die Verteilung von Daten über verschiedene Cloud-Anbieter hinweg steigt auch das Risiko von Datenschutzverletzungen und Cyberangriffen. Daher ist es entscheidend, dass Unternehmen geeignete Sicherheitsmassnahmen implementieren und regelmässig aktualisieren. Eine enge Zusammenarbeit mit  spezialisierten Sicherheitsdienstleistern kann hierbei helfen, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren. Nur so können Unternehmen das volle Potenzial von Multicloud-Umgebungen ausschöpfen
und gleichzeitig ihre sensiblen Daten wirksam schützen.

Die Diskussionen rund um die Cloud-Souveränität und die Vorschriften bezüglich des Standorts von Daten, die ursprünglich als hinderlich und einschränkend für das Wachstum der Cloud-Technologien angesehen wurden, nehmen allmählich eine offenere und flexiblere Perspektive ein. Die souveräne Cloud stellt keine Hürde für internationale
Cloud-Anbieter dar. Vielmehr begünstigen das souveräne Konzept und die aktuellen Lösungen eine Markterweiterung, da sie Ängste und Unsicherheiten beseitigen. Unternehmen sollten einen Ansatz wählen, der auf den besten verfügbaren Lösungen basiert, und bei der Auswahl von Cloud-Anbietern mit Bedacht vorgehen, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kosten, Compliance, Leistung und Differenzierung im Markt zu erreichen.

Im vergangenen Jahr wurden unter anderem folgende Entwicklungen beobachtet:

● Im vergangenen Jahr hat der Cloud-Native-Ansatz in der Schweiz an Bedeutung gewonnen. Unternehmen verlagern
ihre Arbeitslasten in Public-Cloud-Umgebungen, um die Vorteile von cloudnativen Technologien optimal nutzen zu können. Dabei werden monolithische Anwendungen in Microservices aufgeteilt und in Containern verpackt, um eine
konsistente Laufzeitumgebung zu schaffen. Dienstleister unterstützen den Wandel; sie beraten ihre Kunden beim Einsatz von Containern und Microservices und stellen Tools sowie Dienstleistungen bereit. Diese Entwicklungen sind entscheidend für agile und skalierbare Anwendungen in der digitalen Wirtschaft.

Die zunehmende Verbreitung des Cloud-Native-Ansatzes hat auch Auswirkungen auf die Sicherheitsstrategien der Unternehmen. Um die Daten in den Public-Cloud-Umgebungen zu schützen, setzen Firmen verstärkt auf verschlüsselte Kommunikation und Zugriffskontrollen. Zudem werden vermehrt Sicherheitslösungen genutzt, die speziell für die Anforderungen von Microservices und Containern entwickelt wurden. So wird eine ganzheitliche
Sicherheitsarchitektur geschaffen, die den Schutz sensibler Informationen gewährleistet und gleichzeitig die Vorteile der agilen Entwicklungsumgebung nutzen kann.

● FinOps, die Finanzoperationen in der Cloud, sind für Unternehmen unverzichtbar geworden. Mit dem zunehmenden Einsatz von Cloud Services ist es entscheidend, die Kosten effektiv zu verwalten und zu optimieren. FinOps hilft dabei,
Ressourcenverschwendung zu vermeiden und das Ausgabenmodell der Cloud wirtschaftlich zu gestalten.  Unternehmen können so zwischen Geschwindigkeit, Kosten und Qualität abwägen. Da der Bedarf an Transparenz in Bezug auf Cloud-Kosten und -Nutzung steigt, gewinnt FinOps immer mehr an Beliebtheit. ISG hat festgestellt, dass kein einzelnes Tool alle notwendigen Funktionen bietet, und empfiehlt Dienstleister, die integrierte FinOps-Lösungen anbieten.

Unternehmen, die FinOps in ihre Cloud-Strategie integrieren, profitieren nicht nur von einer effizienten Kostenverwaltung, sondern auch von einer erhöhten Flexibilität und Skalierbarkeit ihrer ITInfrastruktur. Durch die kontinuierliche Überwachung und Analyse der Cloud-Ressourcennutzung können sie potenzielle Einsparungen identifizieren und schnell auf veränderte Anforderungen reagieren. Darüber hinaus ermöglicht FinOps eine genauere Budgetierung und Prognose, was zu einer besseren Kontrolle der Gesamtbetriebskosten führt. Unternehmen, die FinOps erfolgreich implementieren, sind somit in der Lage, ihre Geschäftsziele effektiver zu verfolgen und ihre
Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Die Nachfrage nach automatisierter Migration und automatisiertem Betrieb steigt, was die Weiterentwicklung intelligenter Automatisierungsfunktionen auf KI-und ML-Basis vorantreibt. AIOps-Lösungen werden leistungsstärker und komplexer und sind in der Lage, reale Probleme zu identifizieren und nützliche Erkenntnisse aus grossen Datenmengen zu gewinnen. MSPs nutzen vermehrt AIOps-Funktionen, um ihre operativen Aktivitäten um 30 bis 50 Prozent zu reduzieren. Diese Lösungen analysieren Daten, erkennen Muster und unterstützen proaktive Massnahmen.
Fortgeschrittene AIOps-Lösungen sind inzwischen präskriptiv und können selbstständig Probleme beheben. Im  Bereich der Beratungs- und Transformationsdienste für grosse Unternehmen zeigt der Markt nur ein moderates Wachstum. Die Firmen sind zunehmend besorgt über die Unsicherheiten in der globalen Wirtschaft und neigen dazu, die Cloud anhand kurzfristiger Erträge zu bewerten, wobei der Fokus auf dem Management der Kosten liegt. Ganz offensichtlich haben sie Strategien für den Umgang mit den Bedenken und Vorschriften der Behörden bezüglich der Cloud-Nutzung entwickelt. Bestimmte Daten werden in zertifizierten Rechenzentren gespeichert, während anonymisierte, maskierte und nicht vertrauliche Daten in beliebigen Clouds abgelegt werden können. Einige  Hyperscaler stellen Dienste zur Datenlokalisierung bereit und bieten ihren Kunden in der Schweiz die nötigen  werkzeuge, um Compliance, Sicherheit und Risiken effektiv zu steuern. ISG prognostiziert, dass Schweizer Unternehmen weiterhin mit Hybrid-Cloud-Lösungen experimentieren werden, um den Anforderungen an Datenhoheit,
Datenlokalisierung und den Einsatz fortschrittlicher KI-Technologien wie generativer KI gerecht zu werden, die gegenwärtig nicht von Cloud-Infrastrukturen unterstützt werden.

Im Bereich der Beratungs-und Transformationsangebote für den Mittelstand ist es für die meisten Klienten unerlässlich, auf eine souveräne Cloud zurückzugreifen, um effizient arbeiten zu können. Dennoch setzen immer mehr Firmen für den Umgang mit sensiblen Kundendaten auf Cloud-Dienste und haben somit einen erhöhten Bedarf an
Datenlokalisierung sowie Zertifizierungen. Wie diese Analyse verdeutlicht, kümmern sich lokale Anbieter verstärkt darum, ihre Beratungskompetenz auszubauen. Im Gegensatz dazu sind internationale Hyperscaler in der Lage, die geforderten Standards mühelos zu erfüllen. Der Markt wird weiterhin auf Multicloud-Lösungen setzen, bei denen die
Daten auf einer zertifizierten Infrastruktur gespeichert werden und die Anwendungen auf cloud-native Dienste globaler Hyperscaler zugreifen.

Der Markt für Managed Services für grosse Unternehmen benötigt innovative FinOps-Tools, um die wachsenden Cloud-Kosten effektiv zu steuern. Alle Dienstleister bieten AIOps an; die Automatisierung von Aufgaben variiert zwischen 40 und 70 Prozent. AIOps umfasst Selbstbedienungsportale, die es Business-Anwendern oder Produktmanagern,
die für agile Entwicklungsprojekte und digitale Produkte verantwortlich sind, ermöglichen, zusätzliche Cloud-Dienste wie Testumgebungen, Container und erweiterte Kapazitäten für Unternehmensanwendungen oder das Wachstum im E-Commerce zu nutzen. Der unkomplizierte Zugriff auf Ressourcen kann jedoch zu unkontrollierten Ausgaben
in der Cloud führen. Mit der Grösse des Betriebs steigt auch die Komplexität, was mehr Schwachstellen und ein erhöhtes Risiko menschlicher Fehler nach sich zieht. AIOps trägt entscheidend dazu bei, diese Komplexität zu bewältigen; FinOps wiederum ist notwendig, um die steigenden Betriebskosten im Griff zu behalten. Der Markt hat sich weiterentwickelt und gelernt, wie man Multicloud-Lösungen effizient einsetzt, um Sicherheit und Compliance zu gewährleisten.

Im Bereich der Managed Services für den Mittelstand stellen MSPs AIOps und FinOps zur Verfügung; dabei kommen sowohl kommerzielle als auch Open-Source-Tools zum Einsatz, die nahtlos mit Orchestrierungs-Tools verbunden
sind, um Multicloud-Funktionen bereitstellen zu können. Mittelständische Unternehmen sind in der Regel nur geringfügig von Vorschriften zur Datenhoheit betroffen. Alle grossen Hyperscaler haben ihre Partnerschaftsprogramme
optimiert, um neue Kooperationen zu fördern. Allerdings sind viele dieser Partner kleine oder unabhängige  Softwareanbieter (ISVs), die sich nicht auf Managed Services spezialisiert haben. Die Anbieter, die in diesem Quadranten erfolgreich sind, offerieren sowohl AIOps als auch grundlegende FinOps-Funktionen, um die Prozesse ihrer Kunden durch Automatisierung und effizientes Kostenmanagement zu optimieren.

In der Schweiz ist zu beobachten, dass sich immer mehr Unternehmen, von Start-ups bis hin zu Grossunternehmen, von ihren Infrastrukturen im eigenen Rechenzentrum ganz oder teilweise verabschieden und die umfangreichen IaaS/PaaS/SaaS Services der Hyperscaler und lokalen Cloud Provider nutzen. Sie bieten u.a. eine hohe Flexibilität
und Skalierbarkeit der Infrastruktur, die gewünscht wird, um auf veränderte Marktsituationen schnell reagieren zu
können. Die Provider bieten umfangreiche Services und Funktionen mit verstärkter Unterstützung von KI und ML, die den Betrieb beschleunigen, den Automatisierungsgrad verbessern und manuelle Fehler vermeiden; all das kann im eigenen Datacenter nur schwer realisiert werden. Hinzu kommen gesetzliche Auflagen bzw. Compliance-Vorgaben und
Nachhaltigkeitsanforderungen, die ein Cloud-Anbieter besser erfüllen kann. Die grossen Hyperscaler unterhalten mehrere Datacenter in der Schweiz, die hochsicher und mehrfach zertifiziert sind, eine geringe Latenz aufweisen und eine hohe Verfügbarkeit garantieren. Die Ansprüche an die Services sind gestiegen. Ein Public Cloud Provider allein kann nicht immer alle Wünsche erfüllen, was die Entwicklung von Hybrid- oder Multicloud-Architekturen nach sich zieht. So kann sich der Kunde die für ihn am besten passenden Lösungen aussuchen.

Die SAP-Anwender in der Schweiz, die noch die alten ECC 6.0.Systeme nutzen, sind dringend gefordert, sich mit dem Wechsel auf das aktuelle SAP S/4HANA-System zu beschäftigen. Die Wartung für das Altsystem wird Ende 2030 eingestellt. Manche Kunden haben die Umstellung schon hinter sich, aber einem hohen Prozentsatz an Anwendern
steht die Umstellung noch bevor. Dabei muss entschieden werden, ob der SAPBasisbetrieb im eigenen Rechenzentrum
erfolgen soll oder eine Transformation zu einem Cloud Provider die bessere Lösung ist. Die grossen Public Cloud Provider offerieren mit ihren SAP-zertifizierten Plattformen, die in hochsicheren, mehrfach zertifizierten Rechenzentren betrieben werden, ein breites Angebot an Services und Funktionen, die im eigenen Rechenzentrum nicht realisiert
werden können. SAP unterstützt die Transformation zu einem Hyperscaler, was von vielen Schweizer Kunden  allerdings noch abgelehnt wird. Laut DSAG (Deutschsprachige SAP Anwendergruppe) betreiben rund 40% der Kunden im deutschsprachigen Raum ihr SAP System im eigenen Rechenzentrum. Mit dem SAP-Angebot RISE with SAP auf Basis von SAP S/4HANA wird ein Abonnentenpaket angeboten, das dem Kunden hilft, das System in die Cloud zu migrieren und zu modernisieren.

Das Produkt bietet zusätzliche Features wie KI-Unterstützung, die von SAP verwaltet und optimiert wird, und weitere Services wie Geschäftsoptimierungen, Automatisierung und das Nachhaltigkeitsmanagement. Nach der Ankündigung waren viele Kunden skeptisch, aber das ist vorbei. Unternehmen in der Schweiz, die das Angebot nutzen, sind
hochzufrieden. Anwender, die den Betrieb bei einem Hyperscaler meiden wollen und grossen Wert darauf legen, dass ihre Daten in der Schweiz verarbeitet und gespeichert werden, können den SAP-Basisbetrieb zu einem zertifizierten lokale Provider auslagern, der ähnliche Services anbietet.

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